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Danza del Venado (Hirschtanz)

Die Ursprünge des Hirschtanzes reichen weit in die Geschichte der Urvölker Nordmexikos zurück, deren Rituale aufgrund der Vermischung mit christlichen Traditionen überliefert sind. Heutzutage wohnen die indigene Volksgruppen, Mayos und Yaquis, gemischt mit Mestizos rund um sogenannten Centros Ceremoniales, wo die Erinnerungskultur anhand der Tänze weiterhin gepflegt wird.

Als zeitgenössische Tänzerin setzt sich Michelle Félix in ihrer Forschung mit der Identität, den symbolischen Räumen und dem Körper als Speicher von generationsübergreifendem Wissen auseinander. Ihre Recherchearbeit führt sie in den Mayo-Yoreme-Gemeinden zwischen den Flüsse Mocorito und Fuerte im Norden von Sinaloa durch und hat zu zwei Projekten geführt:

Performance inspiriert von ihrer Erfahrungen als Hirschtänzerin mit einem Contemporary-Hintergrund.

Netzwerk interdisziplinärer Künstler mit dem Ziel, die Mayo-Yoreme-Kultur zu fördern.

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Yoreme-Musiker in Los Angeles del Triunfo, Guasave, Sinaloa 2015

Juya Ania



Juya Ania

Juya Ania (Welt des Urwalds in der Yoremnoki Sprache) ist ein zentrales Konzept in der Religiosität der Yaquis und Mayos. Dem Mythos zufolge beschlossen die Zauberer bei der Ankunft christlicher Missionare, sich im Wald in Tieren zu verwandeln, um der Evangelisierung zu entkommen, während der Rest des Stammes die katholische Religion annahm. So entwickelte sich die Juya Ania als eine Art Gegenpol zur Pueblo-Mission, in der das mythologische Wissen weitergegeben wird. Die Tänzer wagen sich in ihren Träume in den Urwald hinein und statten ihren Vorfahren einen Besuch ab, um die Virtuosität von Tanz und Musik zu erlangen.

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Juya Ania beim Festival Internacional Manta por la Danza. Ecuador 2021

In der Tanz-Klang-Performance Juya Ania teilt Michelle Félix ihre persönliche Erfahrung als Hirschtänzerin in einem Streifzug durch Traumwelten. Zusammen mit dem Komponisten Gilberto Moreno lassen sie sich von der Mayo-Yoreme Klangwelt inspirieren, um Rhythmus, Textur und Tonart in eine Tanzlandschaft zu verwandeln. Das Individuum soll sich in dieser Klangwelt auslösen, um der Urwald auftreten zu lassen.

 

Das Stück wurde 2021 an der Universität der Künste Berlin in der Reihe Klangzeitort präsentiert. 2022 lud der Sender Cashmere Radio das Duo ein, die Performance fürs Radio anzupassen und strahle es zur Eröffnung seines temporäreren Standortes im Silent Green aus. 2023 wird das Stück im Rahmen des Festivals José Limón in Culiacán, Sinaloa aufgeführt.

Vivajaqui



Vivajaqui Kollektiv

Das Vivajaqui-Projekt hat zum einen zum Ziel, die Vielzahl der Traditionen der Mayo-Yoreme-Gemeinde Tehueco zu bewahren, zum anderen soll im urbanen Raum in Nordsinaloa, Mexiko, und darüber hinaus das Bewusstsein der indigenen Herkunft gestärkt werden. Die Initiatoren des Projekts, Michelle Félix und Anibal Bacasegua, wollen eine Plattform errichten, um die indigenen Traditionen in ihrer Komplexität zu fördern.

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Judios. Tehueco, Sinaloa 2022

Vivajaqui fördert den Respekt und die Wertschätzung der Diversität der Yoreme-Traditionen. Das Projekt bietet anhand verschiedener künstlerischer Disziplinen unterschiedliche Perspektiven an, die der urbanen Bevölkerung die Yoreme-Traditionen näher bringen.

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Trommler-Kind. Tehueco, Sinaloa 2022

Das Netzwerk unterstütz die indigene Kunst und Handwerk und will der Arbeit von Organisatoren, Tänzern, Musikern und Handwerkern innerhalb und außerhalb Mexikos einen Raum verschaffen.

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Tanzausstattung der Judios. Tehueco, Sinaloa 2022

Die Aktivitäten des Netzwerks orientieren sich an dem Kalender der Yoreme-Feierlichkeiten und zielen darauf ab, die städtischen Bevölkerung für die Bewahrung dieser Traditionen zu gewinnen. Zu diesem Zweck bringt das Netzwerk Künstler zusammen, die sich an den Ostern-Feierlichkeiten im Tehueco beteiligen möchten. Ob in Form der Gründung einer Tanzgruppe, der Herstellung von Kostümen oder der Bereitstellung von Arbeitsmaterial, das Netzwerk hat das Ziel sich umfassend für die Traditionspflege zu engagieren.

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Trommler, Tehueco, Sinaloa 2022

Das Vivajaqui Kollektiv ist eine private, gemeinnützig Initiative, koordiniert von Michelle Félix und Anibal Bacasegua, und steht allen Personen oder Institutionen offen, die die Traditionen der Yoreme-Kultur fördern möchten. Bei Interesse an der Arbeit des Kollektivs, senden Sie eine E-Mail an: vivajaquicolectivo@gmail.com

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Öffentlichkeit

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